Sonntag, 18. September 2016

Was ist dieses Ab crack und kann man das essen?

Mohooin! Wie wir ja im Norden immer so schön sagen.

Barbie SportIch scrolle grade so durch meine instagram-Wall und es springt einem direkt ins Auge: „Wir machen dich schlank und sexy und klug und und und… in nur wenigen Wochen, am besten natürlich schon bis morgen. Amüsant finde ich immer, wenn diese zarten, weiblichen Körper als durchtrainiert und DAS Fitnessvorbild angesehen werden. Versteht mich nicht falsch, jedem das seine, klar, aber nur, weil jetzt unter denselben Bildern wie vor einigen Jahren, die den Magerwahn verherrlicht haben, ein #healthy steht, ändert das eigentlich gar nicht mal so viel. (Meiner Meinung nach. Sorry, ich bin grade am „the Goddwife“ suchten.) Eigentlich ist es sogar sehr paradox. Man kann sich nun mal nicht rund um die Uhr von grünen Smoothies ernähren und die Mädels haben auch nicht alle einen außergewöhnlich guten Stoffwechsel, Mädels. Darauf hab ich auch Jahre plädiert, irgendwann war der Stoffwechsel dann aber zu gut und es ist irgendwie aufgefallen, ich versteh es bis heute nicht. Warum die Panik, wenn man einfach mal 20 Kilo abnehmen will, ich plädiere auf Wohlfühlgewicht, jawohl! 


Egal, was ich sagen möchte, ist, dass egal, was für ein Körperbild grade zu einer bestimmten Zeit angesagt ist, dieses durch die sozialen Medien (ja, es tut mir Leid, dass ich mit diesem Argument komme) viel extremer erlebt und gehyped wird. Echt süß diese Trends wie #bikinibridge, #thightgap oder der neuste Renner #abcrack. Wow, die haben ne Lücke zwischen ihren Abs, ich gehe stark davon aus, dass sie jetzt ein glücklicheres Leben führen werden. Ich hab da auch noch ne Hashtagidee: #nogainzinthebrainz. Natürlich kann man sich darüber lustig machen und es dann ignorieren, aber das Ding ist ja leider, dass die ganze Instagramszene heutzutage eine enorme Vorbildfunktion  genießt.
 Grade in einem Alter zwischen 14-18 wissen wir ja alle selber, wie leicht man zu beeinflussen ist. Da sagt dir einer: „ey, deine Hose ist nicht mehr cool“ und du stellst auf einmal deine anvisierte Karriere als Nachfolgerin von Miranda, die Hauptdarstellerin aus ‚Der Teufel trägt Prada‘ in Frage.  Man sucht nach Anerkennung, dass man gemocht wird, dass man wahrgenommen wird. Und weil unsere kognitiven Fähigkeiten ohne Probleme funktionieren, zählt man dann eins und eins zusammen und denkt sich ‚ja easy, dann muss ich ja nur so sein wie die bei Instagram mit den 200k Follower und dem Ab crack!‘  Ich möchte mich davon überhaupt nicht ausnehmen, denn auch ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich diese Menschen sehe, mit ihrem scheinbar perfekten Körper, ihrem scheinbar perfektem Leben und mich frage, warum ich das nicht sein kann. Irgendwo den ganzen Tag auf ner Jacht rumliegen und braun werden nach dem Motto #lifegoals, #luxurylife, #bistebraunkriegstefraun wäre ja schon ganz nice. 

Perfect life


  Bestimmt ist bei deinen auch wirklich alles so perfekt, wie es immer scheint, da würde doch nie jemand irgendwie die Wirklichkeit verklären! Ich kann euch nur eines ans Herz legen, versucht nicht, irgendwas nachzuahmen, was nicht ihr seid. Auch wenn ihr denkt, dass wird euer Selbstwertgefühl steigern, weil ihr eurem Idol immer näher kommt. Der Punkt ist, ihr werdet niemals so sein, wie die Person des Instagram-Profils, letztendlich ist sie doch selber nur eine Konstruktion. Das soll nicht heißen, ey, ihr werdet eh niemals was erreichen, also lasst es direkt! Es soll vielmehr ein Ansporn sein, eure Motivation zu überdenken, denn nur, wenn eure Motivation von euch selbst kommt, werdet ihr es weit bringen und werdet ihr lernen, mit euch zufrieden zu sein. Da gibt es wahnsinnig viele schlaue Sprüche wie „Sei du selbst, denn alle anderen gibt es schon“ oder auch in unserer Weltsprache, dem Englisch „be the best version of you“. Nur ist es immer sehr einfach, sowas zu sagen und wir benutzen es ja schließlich alle schon mehr oder weniger als Floskeln. Ich glaube, jeder stand schon mal an dem Punkt, wo er dachte, egal was ich mache, ich werde es eh niemandem rechtmachen können. Stimmt, aber das gute ist ja, das muss man auch gar nicht, ihr müsst nur euch selbst gefallen, in erster Linie. Denn wenn ihr euch selbst mögt, strahlt ihr das auch nach außen aus, ihr seid echt. Wahrscheinlich wird euch euer Spiegelbild dann tausendmal besser gefallen, wenn ihr es nicht mit einem Selfie irgendeines Instagram-Accounts mit 100k Follower vergleicht. Abgesehen davon ist das Stichwort Photoshop auch noch so ein Punkt, den man durchaus berücksichtigen sollte.
Nein, niemand kann eine Haut aus Porzellan haben, das wäre dann eine Puppe. Und nein, eine Proportion eines JLo-Hinterns und Zahnstochertbeine inklusive Wespentaille schreien quasi nach nem #fake.

  Wichtig ist, dass man seine Entwicklung losgelöst von der perfekten Instagram-Welt betrachtet, denn sonst wird man sicherlich keine Erfolgserlebnisse mehr haben und erleben. Wenn ich mich in meinem jetzigen Status mit anderen Profilen vergleichen würde und das natürlich auch zur Genüge getan habe, bin ich nichts Besonderes, da gibt es ganz andere Mädels, die im Training schon viel mehr erreicht haben. Aber dann fällt mir ein, Moment, du hast mal über 20 Kilo weniger gewogen, hast jahrelang gegen so eine lästige Krankheit gekämpft und hattest wahnsinnige Angst vor jedem Gramm, was mehr auf der Waage stand. Also ja, ich bin irgendwie stolz auf mich, weil ich weiß, was ich da an Arbeit reingesteckt habe und was ich noch schaffen kann. Deshalb poste ich auch Selfies auf Instragram, nicht, um mich zu profilieren oder irgendwas, sondern weil es für mich Motivation ist, weiterzumachen und dass es die richtige Entscheidung war, einen anderen Weg einzuschlagen. Der doch um einiges gesünder ist muss man sagen. Ich habe die Angst gegen diese unheimlichen kleinen Schurken namens Kohlenhydraten überwunden, aber ich esse auch noch Salat, hoffentlich schrumpft der Bizeps davon nicht zu sehr. Versucht euch einfach nicht von irgendwelchen Leuten, die ihr nicht kennt und die euch eben auch nicht kennen, aus der Ruhe zu bringen! Aber bitte rennt jetzt auch nicht direkt zum Tätowierer und lasst euch „in der Ruhe liegt die Kraft“ oder „Mein Leben, meine Regeln.“
In diesem Sinne, hinterfragt einfach alles immer zweimal, wie die Fernsehwerbung von den Waschmitteln. Als ob diese Flecken im echten Leben jemals rausgehen würden.



Ich wünsche euch allen eine wunderschöne Woche und bis bald!
Eure Katja :)

1 Kommentar:

  1. Ich muss bei deinen Posts immer so schmunzeln! #nogainzinthebrainz haha 😅 Ist bei mir aber auch so mit den Instagram Bildern.. Eigentlich weiß ich ja das nicht alles echt ist, aber irgendwie setzt man sich immer selbst unter Druck, wenn man deren perfekten Bodys sieht :/ das ist glaub ich bei vielen immer im Hinterkopf 🤔

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